Spark: Augmented-Reality auf Facebook und Instagram

Jörg Viola
Jörg Viola
Lesedauer: 3 Minuten

Fragen

Warum ist AR auf Social Media besonders spannend?

In 2021 wir das Volumen der weltweiten Werbebudgets auf sozialen Medien erstmal die Marke von 100 Milliarden US-$ übersteigen (Quelle) Das passiert nicht zufällig: Die großen Plattformen werden immer mehr zu entscheidenen Werkzeugen im e-Commerce. Tendenziell junge Kunden zeigen dort, was sie sich gerade gekauft haben oder kaufen wollen. Und zwar echte Kunden unbezahlt oder Influencer bezahlt. Auf jeden Fall erreicht die Marke, das, was man früher Empfehlungsmarketing nannte: Das die Hemmschwelle für den Kauf deutlich gesenkt wird, weil jemand, dem man vertraut, den Kauf empfiehlt.

Dabei geht es oft hip zu. Es geht darum, möglichst Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Form der Produktpräsentation ist wichtig. Deshalb ist der Einsatz von Augmented Reality in Social Media so eine große Chance.

Wie macht man AR auf Social Media?

Das gute an einer Plattform wie Instagram ist, dass die Nutzer die sogenannten "Filter" bereits kennen. Sie sind es gewohnt, eigene Fotos oder Video mit vorgegebenen Werkzeugen zu verändern. Daher ist es einfach, sie zur Nutzung neuer Filter zu bringen, die das eigene Produkt in den Vordergrund stellen.

Zum Beispiel kann ein Filter einen Sneaker am Fuß zeigen. Im Post fragt der Instagram-Benutzerm seine Follower: Na, welche von denen soll ich mir kaufen? Die Follower finden die Möglichkeit cool, Sneaker zuhause auszuprobieren, und nutzen selbst den Filter - der sich dadurch schnell verbreitet.

Wer kann das machen?

Augmented Reality ist ja - sind wir ehrlich - zur Zeit für alle noch ein unbekanntes Land. Deshalb stellt Facebook eine eigene Umgebung zur Verfügung, Spark AR. Damit kann man ausprobieren, wie sich Augmented Reality auf Facebook und Instagram erfolgreich einsetzen lässt. Dazu erstellt man - mit oder ohne zu programmieren - AR Effekte und veröffentlicht sich auf dem sog. Spark AR Hub. Von hier kann man sie in der Facebook Kamera und an verschiedenen Stellen in Instagram veröffentlichen. Auf in anderen Webseiten kann der Effekt genutzt werden - er öffnet dann die Facebook Kamera.

Die Erstellung neuer Effekte erfordert als erstes Kreativität. Natürlich soll der Effekte den Nutzer neugierig machen, begeistern und ihn zum Teilen animieren. Ausserdem soll er - im E-Commerce-Kontext - auch das Produkt promoten. Dazu muss man sich schon etwas Nettes einfallen lassen.

Die Umsetzung erfordert dann die Einarbeitung in das AR-Studio - die Software, mit der Effekte gestaltet werden. Zwar kann man einfache Effekte ohne Programmierung erstellen. Dazu muss man sich aber in eine Reihe neuer Konzepte einarbeiten. Das ist nicht immer ganz einfach. Schneller geht es in jedem Fall mit einem der Partner für Spark AR, die ganz einfach auf der Webseite zu finden sind.

Was kann Facebook Spark AR?

Mit Spark AR kann man recht einfach zum Beispiel einen Effekt mit Gesichtserkennung erzeugen. Ein Juwelier könnte damit beispielsweise seine Ohrringe auf Facebook und Instagram bewerben.

Dazu meldet man zunächst mit seinem Facebook-Account beim das Spark Hub an. Von hier kann man das Spark AR Studio herunterladen, ein Programm, mit dem Effekte erzeugt werden können. Der Einfachheit halber lädt man dann dieses Beispiel-Projekt herunter und öffnet es. Es erscheint eine leere Szene.

Als nächstes fügt man der Szene einen sog. "Face Tracker" hinzu. Er analysiert das Kamerabild und findet das dargestellte Gesicht. Zu diesem FaceTracker wird dann ein sogenanntes "Face Mesh" hinzugefügt. Das ist ein 3D-Objekt, dass das Gesicht repräsentiert. Der Face Tracker führt das Face Mesh immer der Bewegung des Nutzers nach. Damit ist die Grundlage für den Effekt bereits gelegt.

Das Face Mesh kann nun so verändert werden, dass es zeigt, was mit dem Effekt beabsichtigt ist. Zum Beispiel könnte man nun 3D-Modelle der Ohrringe in das Programm importieren und an dem Face Mesh dort anbringen, wo die Ohrläppchen liegen.

Natürlich ist jetzt einige Detail-Arbeit nötig: Es sollen vermutlich mehrere Ohrringe auswählbar sein, die Ohrringe sollen sich natürlich bewegen und nicht starr herabhängen. Das alles ist aber leicht einbaubar, die komplizierte Gesichtserkennunf wird komplett von Spark erledigt.

Nun veröffentlicht man den Effekt. Dazu wählt man einen Namen, exportiert eine AREXPORT-datei und lädt sie auf den Spark Hub hoch. Dort wählt man noch ein Icon und eine Kategorie und bestätigt, dass man Besitzer aller Modelle im Effekt ist. Auch eine Demo-Video zum Effekt muss aufgenommen werden. Dann reicht man den Effekt zur Prüfung ein, für die man bis zu 5 Tage kalkulieren sollte. Ist die Prüfung erfolgreich, steht der Effekt auf Facebook und Instagram zur Verfügung.